Geschichte

Eine über 70-jährige Nomadengeschichte

Im Jahr 2024 ist die EDHEA eine im Wallis gut etablierte Hochschule, die Berufsausbildungen, Propädeutika und Fachhochschulausbildungen anbietet. Sie überarbeitet ihr Bildungsangebot regelmässig und hat sich im Verlauf ihres 75-jährigen Bestehens ständig weiterentwickelt. Ausgehend von der Überzeugung, dass sich die verschiedenen künstlerischen Gebiete gegenseitig bereichern können, hat sie im Bereich Bildende Kunst einen neuen Schwerpunkt Sound definiert.
Nach zahlreichen Standortwechseln im Laufe ihrer Geschichte plant sie nun ihren Umzug in ein neues Gebäude in Siders, das ihr Wachstum und ihre Entwicklung in den kommenden Jahren ermöglichen wird.

Der erste Standort der Ecole cantonale des beaux-arts du Valais war eine ehemalige Uhrenfabrik in
Saxon, in der Nähe von Martinach. Gegründet wurde sie 1949 von dem 1901 in Basel geborenen Maler Fred Fay. Die Studierenden stammten nicht nur aus dem Wallis, sondern auch aus Belgien und England. International anerkannte Künstler/ innen und Kulturschaffende wie Oskar Kokoschka, Jean Lurçat und Alberto Sartoris lehrten an der Schule oder wurden wie Fernand Léger als Gastdozierende eingeladen.

1953 zog die Schule nach Sitten um, neben das neue Kunstmuseum Wallis, das 1947 im Schloss Majoria eröffnet worden war. Sie arbeitete auch mit dem kantonalen Musikkonservatorium zusammen.

1972 übernahm der Grafiker Harald Schulthess die Leitung der Schule. Neu bot diese eine Fachrichtung Grafik an, eine Branche, der ein grosses Wachstum prophezeit wurde und in der Geschichte immer einen wichtigen Platz einnehmen wird.

Von 1986 bis 1997 leitete Walter Fischer, ein ehemaliger Schüler, die Schule. Ab 1988 unterstand die Schule einer Stiftung, die erst 2019 aufgelöst wurde, und wurde vom Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit subventioniert. Eine Bibliothek mit zahlreichen Werken über Kunst und Design öffnete ihre Pforten.

1990 zählt die Schule erstmals über 100 Studierende. Da die Räumlichkeiten zu eng wurden, zog sie 1997 nach Siders. Gleichzeitig änderte sie auch ihren Namen in Schule für Gestaltung Wallis (ecav) und die Leitung übernahm der Künstler und Forscher Georges Pfründer. Sie agierte auch als Wegbereiterin, indem sie ein Forschungsinstitut aufbaute.

1998 wurde der Schwerpunkt auf die neuen Medien gelegt (Video und Informatik) und die gestalterische Berufsmaturität wurde eingeführt. Im Jahr 2000 weihte die Schule ihre unter dem Namen Multiples-Editions zusammengefassten Ateliers für Siebdruck, Lithografie, Relief- und Ätztechnik ein.

2005 erhielt die ecav die Anerkennung als Fachhochschule (FH). Fortan baute sie ihre Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen aus. So eröffnete sie 2004 gemeinsam mit der HGK Luzern den Master of Arts in Public Spheres (MAPS), der ab dem Jahrgang 2008-2010 in den Masterstudiengang Bildende Kunst der HES-SO integriert wurde.

Sibylle Omlin wurde 2009 die erste Frau, die in der Schweiz eine Kunstschule leitete. Schnell zählte die ecav über 200 Schüler/innen und Studierende. Acht Jahre später, im Jahr 2018, übernahm Jean-Paul Felley, ehemaliger Co-Direktor des unabhängigen Kunstraums attitudes und des Schweizer Kulturzentrums in Paris, die Leitung der Schule.

Die EDHEA will ihre gesamten Aktivitäten an einem einzigen Standort in grösseren Räumlichkeiten zusammenlegen, die auf die Bedürfnisse einer erfolgreichen Schule im Bereich Kunst und Design zugeschnitten sind. Im Dezember 2018 kündigte der Walliser Staatsrat den Bau eines neuen Gebäudes an.

Anlässlich ihres 70-jährigen Jubiläums 2019 wurde die ecav zur EDHEA und wurde in die HES-SO Valais-Wallis integriert. Ihre neue Corporate Identity widerspiegelt ihre Aktivitäten besser und ihr neues Logos illustriert ihr duales Ausbildungsangebot: Ausbildungen auf Sekundarstufe II (Schule für Gestaltung) und Fachhochschulausbildungen (Hochschule für Kunst).

Seit dem Studienjahr 2021/2022 bietet der Studiengang Bildende Kunst die in der Westschweiz einzigartige Vertiefung Sound an. Der Bachelor in Sound Arts vermittelt den Studierenden technische, theoretische und künstlerische Kompetenzen.

Im Mai 2023 beschloss der Walliser Grosse Rat, der HES-SO Valais-Wallis eine Bürgschaft in Höhe von 46,7 Millionen Franken für den Bau des Campus zu gewähren.